Weihnachten rückte unaufhaltsam näher. Der tägliche Gang am
Weihnachtsmarkt vorbei machte meine Pein nicht unbedingt kleiner. Fies dufteten
Gebrannte Mandeln und Lebkuchen zu mir herüber. Gemein grinste mich der Stollen
in der Büroküche an.
Ich riss mich zusammen, doch dann war er gekommen, der
Weihnachtsabend.
Das gemeinsame Essen mit der gesamten Familie.
Es gab Gans.
Mit Klößen und Rotkraut.
Aber meine Mutter – ganz die Krankenschwester – wusste eine
Lösung. Irgendwie schaffte sie es die Gans zu pürieren, wahrscheinlich mit
sehr viel Soße. Das Rotkraut ging ganz einfach zu pürieren, die Klöße waren
weich genug, um sie mit der Zunge am Gaumen zu zerdrücken. Einzeln püriert
schmeckte das Weihnachtsessen richtig gut.
Anschließend gab es Obstsalat.
Meine Erfahrungen mit Obstsalat und Früchten habe ich in einem anderen Blogpost
beschrieben. Es war unglaublich lecker.
Und am nächsten Tag wurde ich mutig. Im tiefen Glauben, dass
man ALLES pürieren kann, pürierte ich mit einem kräftigen Schluck Milch ein Stück
Stollen.
Es sieht extrem unappetitlich aus, schmeckt aber, wenn man
die Augen zumacht echt nach Stollen. Wahnsinn. Damit war mein Weihnachten
gerettet.